Armee-Nachrichten-Regiment 537
Heeresgruppen-Nachrichten-Regiment 537
Aufgestellt am 2. August 1939 in Potsdam, die I. Abteilung auf Gut Buchow-Karpzow, die II. Abteilung auf Gut Paaren, die III. Abteilung in Gohlitz. Das Regiment unterstand der 2. Armee und wurde bereits am 25. August 1939 der Heeresgruppe Nord unterstellt. Am 2. September 1939 folgte die Umbenennung in Heeresgruppen-Nachrichten-Regiment 537. Am 10. Oktober 1939 folgte die Unterstellung unter die Heeresgruppe B und am 21. Juni 1941 unter die Heeresgruppe Mitte.
Im Russlandfeldzug war es im Bereich der Heeresgruppe Mitte für den Bau, die Instandsetzung, den Betrieb und die Sicherung der Nachrichtenverbindungen eingesetzt. Als Kampfunterstützungstruppe, mit Teilen zeitweilig unterstellt, waren die Funk-, Bau- und Vermittlungseinheiten je nach Auftrag in der Lage, in Angriff und Abwehr neben, bei und hinter den Kampfverbänden zu agieren.
Die Nachrichtentruppen hatten gerade zu Beginn des Ostfeldzugs teilweise erhebliche Verluste. Nach Durchfahrt der deutschen Panzer kam die Infanterie oft erst später nach. So brachen aus den dichten Wäldern und Getreidefeldern abgeschnittene sowjetische Soldaten hervor, und griffen meist nachts schwache Nachrichtenzüge an. Ein solcher Zug verlor dabei siebzehn Gefallene und sechzehn Schwerverwundete. Die Abteilung 447 verlor 31 Gefallene, die 9./537 durch einen Überfall im Morgengrauen zwischen Rozana und Sionim dreizehn Gefallene und zehn Verwundete.
1942 wurde das Regiment auf 12 Kompanien verstärkt.
Zwischen der Infanterie
Vor Moskau und bei Juchnow 1941 sowie 1942 bei Welikije Luki lagen die Nachrichtensoldaten von 537 kämpfend, funkend und Leitungen flickend oft direkt zwischen Kameraden der Infanterie, die sie in vielen Fällen deckte und sicherte. Bei den verlustreichen Entsatzversuchen der seit 26. November 1942 in Welikije Luki eingeschlossenen Gruppe des GR.277 unter Oberstleutnant von Sass waren Teile von 537 dem Gefechtsstab Generaloberst Wöhler direkt unterstellt (83., 291. 205.ID., 20.ID. mot.). Im vordersten Bereich des vorgetriebenen Schlauches standen die weiß gespritzten Funkwagen im hohen Schnee, sie waren innen förmlich vereist. Die Funker wickelten ihre Verbindungen unter Artillerie- und Stalinorgelfeuer ab. Die Entstörtrupps mußten die zerfetzten Leitungen in Dunkelheit und Eis zusammensuchen und flicken. Nur weniger sind die Namen Lobno, Beleodedowo, Kikino oder Totnewa heute noch erinnerlich. Oberst Ahrens schoß man das notdürftig abgedeckte Dach seines Gefechtstandes in Brand. Innerhalb weniger Minuten mußten Führungsunterlagen, Kartenmaterial und Ausrüstungsstücke geborgen werden; ein Funkwagen konnte, leicht angesengt, weggezogen werden.
Im Partisanengebiet
Bei den Abwehrkämpfen im Rücken der Front mußten Nachrichtenverbindungen oft durch jeweils fünfundzwanzig bis dreißig Kilometer auseinanderstehende Richtfunkgeräte aufrechterhalten werden. Weitgehende Zerstörungen aller Leitungen durch Partisanen und abgesetzte sowjetische Kommandogruppen erforderten, die Standorte der Geräte zu Stützpunkten auszubauen. Der spätere General Praun, zeitweilig Kommandeur des IR.482 (262.ID.) und der 129.ID., berichtete später, daß ganze Gruppen von Nachrichtensoldaten in den großen Waldgebieten des Mittelabschnitts . spurlos verschwanden; oft wurden ihnen durch Zerstörung von Kabeln und FD-Linien Fallen gestellt. Der Funkverkehr der Partisanen wurde durch zwei ungarische Horchkompanien abgehört.
Auch Teile des HNR.537 mußten zu Abwehr und Sicherung, zusammen mit Kradschützenzügen und Panzerstaffeln, infanteristisch eingesetzt werden. Beim Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 sprangen Funktrupps des Regiments zur Unterstützung abgeschnittener Verbände weit hinter den sowjetischen Linien ab.
Im Mai 1944 wurde der Stab der I. Abteilung aufgelöst, die II. und III. Abteilung wurden I. und II. Am 25. Januar 1945 wurde das Regiment der Heeresgruppe Nord unterstellt.
Auf dem Berliner Funkturm
Noch bis zum 28. April 1945 saßen auf dem Funkturm in Berlin fünf Nachrichtensoldaten, die eine Richtfunkverbindung sicherten. Sie schossen, bis sie von einer sowjetischen Gruppe überwältigt wurden. Neben einem lange nicht entdeckten einsamen Funker in den Gewölben der Reichskanzlei gab es bis zum 29. April 1945 noch eine direkte Sprechverbindung nach außen. Bei Fürstenberg nördlich Berlin, stand ein Fesselballon in 300 Meter Höhe, dann von sowjetischen Schlachtfliegern abgeschossen; der Nachrichtenmann im Korb konnte mit dem Schirm abspringen.
Viele Kameraden des Regiments kamen erst nach langen Jahren aus den Gefangenenlagern in Ost und West zurück; von vielen hörte man nichts mehr. . .
Ersatztruppenteil war die Nachrichten-Ersatz-Abteilung 3
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/NachrichtenRegimenterArmee/ANR537.htm